Für unsere männlichen Leser:
Erektionsstörungen durch Rauchen
Auch wenn der Packungstext auf Zigarettenschachteln eindringlich daraufhinweist, muss die Suchtmedizin in regelmäßigen Abständen darauf aufmerksam machen, was die meisten Raucher einfach verdrängen: Hoher täglicher Tabakkonsum erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit einer koronaren Herzerkrankung und eines Schlaganfalles, er beeinträchtigt auch nachweislich die erektile Funktion des Mannes.
Potenzstörung als Warnsignal
Neueste Untersuchungen zeigen, dass Raucher durchschnittlich ein um 31% erhöhtes Risiko für eine erektile Dysfunktion als Nichtraucher.
Männer, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen haben demnach ein um 60% erhöhtes Risiko für eine erektile Dysfunktion (Potenzschwäche) als Nichtraucher. Der Zusammenhang war bei den Untersuchungen abhängig von der Dosis: Die Gefahr einer Erektionsstörung war bei Männer mit geringerem Zigarettenkonsum niedriger¹.
Da Rauchen nachweislich die Gefäße schädigt, kommt es bei Rauchern immer wieder zu Problemen beim Liebesspiel. Da die Penisarterie eine der dünnsten des Körpers ist, kommt es in diesem Bereich leicht zu Verstopfungen, mit dem Ergebnis, dass der für die Erektion nötige Blutfluss dadurch stark verringert ist.
Das Auftreten von Erektionsstörungen muss somit als erstes Warnsignal für eine generalisierte Gefäßerkrankung gesehen werden.
Vorbeugung durch Aufklärung
Die Deutsche Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz) hält nüchtern fest, was sich scheinbar vor allem bei Jugendlichen nocht nicht ausreichend herumgesprochen hat: Nikotin ist ein starkes Gift. Ein 80 kg schwerer Mensch stirbt an einer Einmal-Dosis von 80 mg Nikotin innerhalb kurzer Zeit. Wer 20 Zigaretten am Tag raucht, führt seinem Körper in dieser Zeit etwa 80 bis 140 mg Nikotin zu. Diese Menge wirkt nur deshalb nicht tödlich, weil der Körper das Nikotin relativ rasch abbauen kann. Wer am Tag etwa 10 bis 20 Zigaretten raucht, bekommt so ganz allmählich eine chronische Nikotin-Vergiftung. Nikotin ist ein Gefäß-Gift und verursacht zu hohen Blutdruck und Verschlusskrankheiten der Arterien.
Besonders hinterhältig an den möglichen dramatischen Auswirkungen des Rauchens ist der Umstand, dass diese vor allem jugendlichen Rauchern nicht auffallen, weil die Anzeichen erst in einem späteren Lebensabschnitt auftreten. Erschreckende 30% der Burschen und Mädchen im Alter von 13 bis 14 Jahren haben Umfragen zufolge bereits zum Glimmstängel gegriffen. Ein Umstand der offenbart, dass die ganze Aufmerksamkeit der Gesundheitspolitik deshalb auf der Aufklärung Jugendlicher liegen muss.